Intarsien – Parkett

Wenn Individualität zur Kunst wird …

Mit dem Übergang vom Barock zum Rokoko wurden die Parkettböden extrem aufwendig.
Durch die Verfeinerung der Gestaltung von Decken und Wänden wurden an den Fußböden immer höhere Ansprüche gestellt.
Da mit dem Tafelparkett der Wunsch nach geschwungenen Formen nicht realisiert werden konnte, hielten Einlegearbeiten, bei denen man verschiedene Materialien, wie bunte Hölzer, Metalle und Elfenbein, mit beliebigen Linien zu einem Ornament oder einem Bild zusammenfügen und in den Fußboden einlegen konnte, ihren Einzug in den Holzfußbodenbau.

Mit dem Übergang vom Rokoko in den Klassizismus wechselte die Ornamentik von aufwendigen asymetrischen Rocailles auf einfachere, klare symmetrische Ornamente der Griechen und Römer. Viele Ornamente der klassizistischen Intarsienböden wurden später für die Gestaltung von Randfriesen kopiert.
Man ging im Laufe der Zeit dazu über, die gesamte Fläche mit einfachen Tafeln bzw. Riemen aus ein bis zwei verschiedenen Holzarten zu belegen.

Intarsia , meist in der Mehrzahlform Intarsien verwendet, bezeichnet dekorative Einlegearbeiten, bei denen kleine Teilstücke aus gleichem oder kontrastierendem Material in einen festen Untergrund aus Holz zu figürlichen oder ornamentalen Mustern eingelassen werden.

Die Wirkung hängt stark vom Farb- und Strukturkontrast zwischen dem eingelegten Material und dem Untergrund und der Feinheit bzw. Komplexität der Muster ab.

Exotische Hölzer oder eine Kombination aus Elfenbein und fein gemasertem Holz z. B. ergeben eine besonders schöne und edle Wirkung. Intarsienarbeiten unterscheiden sich von Marketerien, denen sie optisch sehr stark ähneln können, dadurch, daß dort die Musterteile lediglich auf das Trägermaterial aufgelegt werden.
Die gängigste Methode zur Herstellung von Intarsien besteht darin, das Einlagematerial, das bereits in der gewünschten Form zurechtgeschnitten ist, auf den Untergrund aufzulegen, die Umrisse mit einem scharfen Messer zu markieren und anschließend eine flache Vertiefung in das Untergrundmaterial zu schneiden oder zu stemmen, in die das Einlegestück eingeklebt wird. Intarsien waren im alten Orient bereits seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. bekannt und besonders in der islamischen Kunst und in der italienischen Renaissance, später auch in Mitteleuropa beliebt. Sie dienten besonders zur Dekoration von Möbeln, Musikinstrumenten und anderen Holzarbeiten wie Tabletts und Kästchen, wurden später aber auch für Raumvertäfelungen oder Chorgestühle verwendet. Bedeutung für Parkett haben die Intarsien vor allem bei alten Bauwerken.

Neue Intarsienböden sind aufgrund des hohen handwerklichen Anteils (Lohnkosten) heute selten.
Heute werden Intarsien mit moderner Lasertechnik massiv durch und durch hergestellt.